Das größte Mauseloch der Welt

Seit hier kein Papier mehr hergestellt wird, wohne ich alleine in der Papierfabrik. Es ist mucksmäuschenstill, und ich laufe durch die leere Papierfabrik und hinterlasse Pfotenspuren im Staub. Manchmal ist es so leer, dass ich rückwärts laufe, ohne die Augen von meinen Pfotenspuren zu nehmen, nur um sicher zu gehen, dass ich noch da bin. Oder ich folge den Pfotenspuren, die ich gestern im Staub hinterlassen habe, oder vorgestern oder vorvorgestern, und ich werde immer schneller und schneller, als könnte ich mich selber einholen. 

Wenn ich meinen Namen schreie, ist da kein Echo, keine Stimme, die Trixi zurückschreit und immer leiser wird dabei. Der Staub schluckt die Geräusche wie Schnee. Darum pinkle ich meinen Namen in den Staub. Dreieinhalb Mal. Weiter bin ich noch nie gekommen. 

Wenn ich nicht weiß, was ich als nächstes machen will, werfe ich mich auf den Boden und wirbele mit meinen Armen und Beinen den Staub auf und schaue zu, wie der Staub über mir von Lichtstrahl zu Lichtstrahl tanzt.

Plötzlich taucht da eine Wollmaus auf und will, dass ich ihr aus der vergilbten Zeitung vorlese, aus der ich mir mein Nest gebaut habe. Sie kann nicht mehr so gut sehen, sie hat eine steinharte Rosine und einen abgekauten Knopf als Augen. Ich sage ihr, dass die Zeitung voller Mäuse ist, und lese laut und langsam AugenschMAUS und RauMAUSstatter und DarMAUSgang. Dass die Papierfabrik geschlossen werden soll, lese ich nicht vor.

Und welches Wort mit „MAUS“ fällt dir ein?

3 Gedanken zu „Das größte Mauseloch der Welt“

Schreibe einen Kommentar